Sonntag, 30. Mai 2010

Gross, grösser ...

Unser T-Rex mit Aufbau mag gross erscheinen (er ist immerhin 2.80 m hoch), aber es geht natürlich noch viel grösser, wie dieses Video einer Reisegruppe bestehend aus 8 MAN-Trucks durch Libyen zeigt. Allerdings scheinen sich diese Elefanten nur an die kleinen libyschen Dünen zu herangewagt zu haben. Auf dem folgenden Bild hätten selbst Lastwagen klein ausgesehen.

Weihnachtstour Libyen 2007/2008
Wieviele Autos sind im Bild zu sehen ? (aufs Bild klicken)

Und dieses Video zeigt bei 1:30 und 3:10, weshalb es ja nach Chassis-Bauweise keine gute Idee ist, den Aufbau starr mit der Führerkabine zu verbinden. Der T-Rex hat ein sehr steifes Chassis und aufwändige Dreipunktlagerung des Aufbaus, wie im Video ansatzweise gezeigt, kann entfallen. Da wir weder einen Durchgang zwischen Führerkabine und Aufbau noch eine Alkove wollten, stand eine Verbindung (fest oder flexibel) gar nie zur Diskussion.

Die in den Videos mehrfach vorkommende Firma Unicat ist übrigens die Edelschmiede für solche Fahrzeuge, und mindestens Millionär sollte man schon sein, bevor man dort eine Offerte einholt.

Sonntag, 23. Mai 2010

Zusatzspiegel für Linkslenker

Mit einem linksgesteuerten Fahrzeug im Linksverkehr zu fahren ist einfacher, als man meint. Mit zwei Ausnahmen:
  • Überholen auf nicht richtungsgetrennten Strassen
  • Einfahren in eine Strasse mit einem Winkel von weniger als 90°
Das Erste löst sich mit dem T-Rex oft von allein, weil man über die anderen Autos hinausschauen kann. Ausser bei Lastwagen — und von denen wird man in Australien überholt, selten umgekehrt.

Der zweite Fall ist schwieriger: weil man links sitzt, versperrt die rechte Fahrzeughälfte die Sicht nach rechts. Ohne Beifahrer gibt es oft nur eine Lösung: Gurten lösen, auf den Beifahrersitz rüberklettern, warten bis von rechts keiner mehr kommt, dann schnell zurück ans Steuer.

Bei Repco haben wir einen kleinen Zusatzspiegel auf einem Plastikkeil gefunden ($5), der das zweite Problem meist löst. Zudem hat man auch bei Spurwechseln nach rechts mehr Gewissheit, dass sich nicht ein Personenwagen unter dem Sichtbereich versteckt hat.

 

Die gleichen Probleme hat man natürlich seitenverkehrt auch in Ländern mit Linksverkehr,  ausser dass dort rechts überholen ohnehin meist verboten ist  (namhafte Ausnahme: USA).

Mittwoch, 19. Mai 2010

Unwahrscheinlich vs. unmöglich


Im zweiten Geländegang kaum 100 m in die knackige Steigung hineingefahren, stellt plötzlich der Motor ab. Fragezeichen. Tankuhr zeigt noch 50% im Haupttank. Keine besonderen Kontrolleuchten. Startversuch. Erfolglos. Zündug aus, fünf Sekunden warten. Zündung ein, Startversuch. Nichts.

Ans Funkgerät, "engine stalled". Dann die guten Tipps: habt ihr genügend Diesel? Umschalten auf den Zusatztank? Nicht rückwärts runterzufahren versuchen, weil bei abgestelltem Motor die Bremshilfe nicht hilft.

Wir steigen aus. Beide merken gleichzeitig, dass es nach Diesel riecht. Eine Pfütze unter dem Tankstutzen. Das Unwahrscheinliche war eingetreten! Ein Ast wurde vom Vorderrad hochgeschleudert und hat den Hahn des Separ-Filters geöffnet. Dadurch ging der Treibstoff, von der Vorförderpumpe in die Leitung gepresst, nicht zur Hochdruckpumpe sondern zu Boden.


Nun muss man aber wissen, dass man den Hahn nicht einfach so öffnen kann; man muss ihn zuerst reindrücken bevor man ihn drehen kann! Wir werden ihn in Zukunft mit Klebeband oder mit einem Klettband sichern.

Um auf Nummer sicher zu gehen, schalteten wir vor dem erneuten Startversuch zuerst dreimal die Zündung für 5-8 Sekunden ein- und dann wieder aus ohne den Motor zu starten. Dabei wurde jeweils die Vorförderpumpe aktiv und die Leitung zum Motor füllte sich wieder. Dreimal, weil die Pumpe immer nur ein paar Sekunden arbeitet, bevor sie automatisch abstellt. Das ist auch das Prozedere bei leergefahrenem Tank, resp. nach dem der Tank eben nicht mehr leer ist.

Warum man gute Recovery Points braucht ...

Dieses Video zeigt warum — viel Spass!
:)

Thanks to Brett for bringing this to my attention!

Montag, 17. Mai 2010

Abschlepphaken nicht für harten Einsatz?

Bis jetzt macht uns der Range-Rover-Club Victoria einen sehr seriösen Eindruck. Vor dem Start zum ersten Trip wurden auch die recovery points unseres Bremach inspiziert — falls er irgendwo steckenbliebe, wäre es in der Verantwortung des trip leaders, die Bergung an die Hand zu nehmen.

Der T-Rex hat hinten am Unterfahrschutz einen fest montierten Abschleppring, für vorne wird eine Ringschraube mitgeliefert, die im Bedarfsfall eingeschraubt werden kann. Hier gibt es zwei Haken:
  • dem vorgesehenen Innengewinde vorne hatte ich bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt. Entsprechend war sein Zustand: Rost. Die Schraube war keinen Zentimeter weit einzudrehen. Auch nach einer ersten WD40-Behandlung nicht. Wenn man die Schraube nicht genügend weit hineindreht, besteht Gefahr, dass das Gewinde ausreisst.
    (Wir blieben nicht stecken und somit gab es vorerst kein Problem.)

  • die Ringschrauben sind nur bis 1200 kg belastbar und damit bloss als Abschlepphaken auf der Strasse zu gebrauchen. Siehe Korrektur hier.

Die erfahrenen Clubmitglieder auf dem Trip waren einhellig der Meinung, dass ein solches Fahrzeug
  • vorne und hinten je zwei symmetrisch angeordnete recovery points
  • mit einer Belastbarkeit von mindestens je 5000 kg
haben sollte. Die Symmetrie ist wichtig, damit das Fahrzeug leichter gerade gezogen werden kann.

Montag, 10. Mai 2010

Down Under als 4WD-Mekka

Kasbah heisst unser Bremach T-Rex und befindet sich seit Ende März 2010 in Melbourne, Australien.


Einige technische Details des Fahrzeugs sowie die Spezifikation des Aufbaus und weitere Bilder befinden sich hier.

Australien — und ganz besonders der Staat Victoria mit Hauptstadt Melbourne — ist ein Mekka fürs 4WDing (four-wheel driving). 4WDing ist hier ein anerkanntes und verbreitetes Hobby. Oft ist die ganze Familie an Bord, und neben dem eigentlichen Fahren abseits befestigter Strassen, ist das Camping — wenigstens für Familien — meist noch fast der wichtigere Aspekt.

Am Wochenende wimmelt es auf den Ausfallstrassen von Melbourne nur so von groben 4x4-Fahrzeugen, und der Zubehörmarkt ist riesig. Mit einem Standard-Fahrzeug sind die wenigsten unterwegs, und Berührungsängste betreffend Modifikationen kennen die wenigsten.

In diesem Blog werde ich bis November 2010 über die 4WD-Szene um Melbourne berichten, über unser Fahrzeug, über Ausrüstung und Touren. Danach, und bis März 2011, werden wir den Süden Australiens bereisen, und der Fokus wird sich entsprechend anpassen.