Dienstag, 27. September 2011

Beinhart

Erich Christ hatte mich vorgewarnt, es würde keine sehr vergnügliche Fahrt werden, und hatte vorsorglich die hinteren Reifen nur mit 1.8 bar befüllt. Aber es nützte alles nichts, als ich am nebligen Morgen des 27. Oktober 2009 unseren T-Rex — nur das Reserverad auf dem nackten Chassis — zu Ormocar ins Saarland fuhr. Plötzlich wechselte der Autobahnbelag von Asphalt zu Betonplatten, und im Sekundentakt erhielt Schläge auf den Hinterkopf. Die Hinterräder hüpften wie ein Ball von Platte zu Platte. "Werner, beinhart!" war das einzige, was ich noch denken konnte.


Das Fahrzeug war damals ca. 2500 kg schwer, wovon nur ca. 900 kg an der Hinterachse, vorne pro Seite mit zwei und hinten mit je vier Blattfedern bestückt.

Einen Monat später, mit dem neuen Aufbau und gut 500 kg schwerer, hatte sich die Situation nur wenig verbessert. Noch bevor das Auto seine Reise nach Australien antrat, liess ich hinten beidseitig eine Blattfeder entfernen. Man kann aber die Federblätter nicht einfach wegnehmen, weil sonst die Klammern, die die Federpakete zusammenhalten, zu lang werden. Allrad Christ ersetzt die Federn durch Distanzplatten gleicher Dicke aus Stahl. Die von mir beauftragte Werkstatt flexte ratzfatz die ungewollten Enden ab, was funktionell kein Nachteil war.


Das brachte etwas Linderung, speziell wenn das Fahrzeug fürs australische Outback aufgetankt und vollgeladen war und wohl gegen 3700 kg wog (inklusive Besatzung und tutti quanti). Komfortabel waren vor allem Bodenwellen dennoch nicht, und auf felsigem Untergrund wurde manifest, dass die immer noch zu hart abgestimmte Federung — zusammen mit dem verwindungssteifen Chassis — nicht genügend verschränkte. Wie Bodenfreiheit und grosse Räder ist die Verschränkungsfähigkeit eines Geländefahrzeugs hauptbestimmend für dessen Geländegängigkeit. Traditionell haben Landrovers und Jeeps eine sehr hohe Verschränkung, welche dazu führt, dass länger mehr Räder Bodenkontakt haben.


Im Januar nützte ich in South Australia einen besonders felsigen Track, um den effektiv genutzten Federweg unseres Bremach zu bestimmen, indem ich Alufolie um die Gummistopper wickelte, welche den Federweg der Blattfedern begrenzen.

Vorher

Am Ende mass ich, wie stark die Folienrolle zusammengedrückt worden war: hinten 33 mm (max. 83), vorne 55 mm (max. 55).

Nachher

Im Juni diskutierte ich das Problem mit Erich Christ, er wog das Fahrzeug, und wir einigten uns darauf, hinten je ein weiteres Federblatt plus den Wankstabilisator zu entfernen. Allrad Christ baute nun zwei ordentliche Distanzplatten anstelle der fehlenden Federblätter ein.

Vorher

Nachher

Zum einen sparte das 8 kg pro Blatt plus 16 kg für den Stabi, zum anderen sind Komfort wie Verschränkung markant besser geworden. Das Fahrzeug bringt reisefertig mit Fahrer, Beifahrer, halbvollen Tanks (150 Liter Diesel, 40 Liter Wasser) und Lebensmittel für ein langes Wochenende, inkl. Bergematerial und allem, was man so an Ausrüstung dabei hat, ca. 3500 kg auf die Waage, wovon 1830 kg an der Vorderachse und 1670 kg an der Hinterachse. Beim Fahren spürt man, dass der Wagen hinten etwas weicher geworden ist; da die Blattfedern auch gleich die Achsen längs und seitlich führen, ist diese Führung nun etwas weniger rigide. Das ist kein Nachteil, einfach etwas anderes als vorher.

Als ich den T-Rex (Radstand 3100 mm) eine Rampe wie oben abgebildet hochfuhr, musste ich abbrechen, als das Hinterrad auch die Rampe hochklettern wollte. Das Vorderrad war zu diesem Zeitpunkt ca. 40 cm "über dem Boden". Damit bin ich zufrieden!
Ich glaube, nun ist das Fahrwerk für unser Gewicht mal so weit optimiert, wie es ohne den Anbau von Spezialteilen möglich ist. Es scheint, als sei ein hinteres Federblatt auf ca. 500 kg Last ausgelegt.
Für Fahrzeuge, nicht schwerer als unseres, kann ich die Reduktion auf je zwei Federblätter und den Ausbau des Stabilisators empfehlen; für schwerere Fahrzeuge sei unbedingt dazu geraten, Erich Christ oder einen Fahrwerksspezialisten beizuziehen.

Noch etwas: beim Umbau der hinteren Federpakete sassen die Muttern der Federpaket-Briden so fest, dass zwei dieser Klammern brachen. Es ist also vielleicht besser, den Ausbau nicht am Vorabend der nächsten Reise vorzunehmen.

Freitag, 16. September 2011

Der Temperaturzeitspannungsmesser

Von Haus aus fehlen dem T-Rex drei wichtige Messgeräte im Führerhaus:
  •     eine Uhr
  •     ein Voltmeter für die Starterbatterie
  •     eine Aussenthermometer
Das Voltmeter ist vor allem dann von Nutzen, wenn man elektrische Verbraucher wie z.B. einen Kühlschrank oder den Navigationscomputer ab der Starterbatterie betreibt und über keine zweite Batterie verfügt. Eine Uhr ist sowieso immer gut zu haben, das Aussenthermometer ist im Winter sicherheitsrelevant, und sonst hilft es bei der richtigen Wahl der Bekleidung vor dem Aussteigen.

Bei Jaycar (in Australien) bin ich auf folgendes Teil gestossen, welches all die fehlenden Angaben, plus auch noch die Innenraumtemperatur, liefert (A$ 45, ca. CHF 45):


Das Gerätchen hat eine eigene CR-2032 Batterie und zeigt im Ruhezustand Zeit und Datum. Batteriespannung und Temperaturen werden nur angezeigt, wenn es an 12V angeschlossen ist. Dann ist das Display auch blau hinterleuchtet. Das Kabel mit dem Aussentemperatursensor ist ca. 2m lang. Ich habe das Kästchen mit einem Klett an der Metallabdeckung des Handschuhfachs befestigt.


Damit ich selbst entscheiden kann, wann das Device Batteriestrom konsumiert, resp. wann es blau leuchtet, und wann nicht, habe ich auf dem Instrumentenbrett einen passenden Schalter montiert und die Spannung vom Zigarettenanzünderstecker abgezweigt.


Letzterer hat drei Zuleitungen: +12V permanent (rot, Klemme +30), Masse (braun, Klemme 0) und +12V für die Beleuchtung (gelb) und ist über einen dreipoligen Spezialstecker angeschlossen. Ich habe die Originlazuleitungen nicht modifiziert, sondern drei Verbindungskabel mit passenden Crimp-Steckern gebastelt und diese zwischen die beiden Hälten des geöffneten Orignalsteckers gesteckt .So funktioniert der Zigarrettenanzünder wie vorher.
+12V und Masse beziehe ich über die entsprechenden Verbindungskabel, indem ich bei diesen jeweils ein zweites Kabel "mitangecrimpt" habe, das direkt, resp. via den Schalter, zum neuen Messgerätchen geht.

Es war nicht einfach, einen geeigneten Ort für den Aussentemperatursensor zu finden, da Bremach den Fahrgastraum sehr konsequent — viellieicht bis auf die Türen — abgedichtet haben: ich habe keinen "Kanal" vom Innenraum in den Motorenraum gefunden, ohne das gebohrt werden müsste. Zuerst hatte ich den Sensor (rot hervorgehoben) hinter der rechten Motorabdeckung ans Luftfiltergehäuse geklebt.


Dies erwies sich aber nicht als zweckmässig, da in der Werkstatt beim Ausbau der Luftfiltergehäuses von der Motorseite her der Sensor abgrissen wurde. Der Sensor sitzt jetzt 20 cm weiter unten beim rechten Blinker auf dem Kunststoffkotflügel, welcher Wärme schlecht leitet. Der Sensor ist dort direkt an der frischen Luft und misst nicht vor allem die Temperatur seines Trägers. Zudem würde er zu nahe am Asphalt würde er in der langsamen Fahrt dessen Abstrahlung messen, zu nahe am Motor die Abwärme des letzteren. Nach eigener Vergleichsmessung (Thermometer :-) und auch im Vergleich mit stationär montierten Temperaturanzeigen am Strassenrand, stimmen die angezeigten Werte im Bereich von +/- 1°C.

Das Kabel habe ich hinter dem Handschuhfach und durch die Gummihülle für Fensterheber- und Lautsprecherkabel in die rechte Türe, und dann oberhalb des oberen Türscharniers durchgeführt.


Zum Schutz habe ich das Kabel im Bereich des Scharniers in eine Stück Schrumpfschlauch gepackt. So musste ich keinerlei Löcher in die Karosserie oder in Dichtungen bohren.

Dienstag, 30. August 2011

Hanomag mit Holzofen

Schon von weitem war das hochbeinige Fahrzeug als 4x4-Reisefahrzeug erkennbar, aber, mit 80 km/h gekreuzt, bleibt nicht viel Zeit für die Details. Sicher war nur, dass wir ein solches Modell noch nie live gesehen hatten.
Als wir nach dem Nachtessen zu unserem zuvor erkundeten Lagerplatz im Wald oberhalb des Reschenpasses zurückkehrten, stand er auf dem — ebenfalls zuvor erspähten, jedoch nur als zweitbesten eingestuften — Parkplatz. Eine Gelegenheit, das Fahrzeug genauer anzuschauen, bot sich am nächsten Morgen beim Wegfahren.



Es war ein alter Hanomag mit selbstgemachten Aufbau und Massivholzausbau. Mal etwas ganz anderes. Mit 70 PS und 4.5 t eher gemütlich unterwegs, und dank dem eingebauten Holzofen gerade nochmals gemütlicher. Der Kamin ist links über der Beifahrertüre erkennbar. Der neue Besitzer hatte ursprünglich im Sinn, damit Afrika zu durchqueren, will es sich aber nach der ersten Reise durch D, A, I nochmals überlegen. Diese Woche vielleicht in der Schweiz anzutreffen.

Montag, 29. August 2011

Es werde schönes Licht!

Überall, wo Licht aus Batteriestrom erzeugt wird, haben sich LED (Leuchtdioden) bereits durchgesetzt, man denke nur an Stirnlampen, Velobeleuchtung, etc. Während in Wohnwagen und Wohnmobilen noch vor zwei oder drei Jahren vorwiegend Halogenleuchten und kleine Leuchtstoffröhren verbaut wurden, haben LEDs auch diese Bastion im Sturm geschleift. Die Auswahl an LED-Leuchten wird täglich grösser und deren Preise sind im freien Fall.
Was allerdings noch keine Selbstverständlichkeit ist, sind schöne Lampen mit warmem Licht, denn während es bereits seit 40 Jahren farbige LEDs gibt (vor allem rote und gelbe), kamen die blauen erst viel später hinzu, und die weissen LEDs vor noch nicht einmal 10 Jahren. Doch für das menschliche Auge waren die frühen Modelle überhaupt nicht weiss, sondern eher blassblau, was einer kalten Farbtemperatur entspricht.


Die klassischen Glühbirnen sind bei 2200°K bis 3400°K. Seit neuerem gibt es nun aber recht kräftige LEDs, deren Licht auch in diesem Bereich liegt, so z.B. die selbstklebenden LED-Streifen mit 2600°K "warmweiss" von barthelme zu CHF 20.10 (Conrad-Versand).


Daraus lässt sich mit etwas Phantasie und wenig Werkzeug eine prima Leuchte basteln, die sich bei Bedarf sogar wegklappen lässt.



 
Drei solche Streifen mit je 12 LEDs geben total 3.9 Watt Licht, was zum Lesen und Arbeiten reicht, ein Stimmungslicht bleibt und wenig Strom verbraucht.

Aussen fix ... und innen fix!

Vor der Verschiffung unseres T-Rex nach Australien fiel aus Zeitgründen gnadenlos alles dem Rotstift zum Opfer, was nicht den Sinn, das Fahrzeug überhaupt mitzunehmen, in Frage gestellt hatte. Es reichte weder für eine Aussenlackierung, noch für eine ausgebaute Küche oder eine Innenlackierung.





Die Aussenlackierung war zum Schutz der Kunststoffplatten die erste Massnahme, die "Küche" aus praktischen Gründen fürs Reisen die zweite.



Ein grobes Farbkonzept für die heimeligere Gestaltung des Innenraums entwickelten wir bereits kurz danach, aber dann fehlten sowohl Zeit als auch Fachwissen. Bereits ein in Melbourne angefragter Autolackierer hatte mir geraten, den Innenraum nicht zu spritzen sondern zu rollen. Peter und Sue rieten mir zu Zweikomponenten-Autolack, wie sie ihn bei ihrem Brech (ein phänomenales Fahrzeug, das sie zur Zeit durch Island steuern) erfolgreich verwendet hatten.

Im Juni konnte ich endlich die Malerarbeiten aufnehmen. Wie beim Malen üblich, bestanden drei Viertel der Arbeit aus Schleifen, Spachteln, Schleifen und Reinigen. Ach, habe ich Schleifen und Staub schon erwähnt? Die ersten zwei Büchsen Kunstharzlack vom Bauhaus für die Holzteile warf ich am zweiten Tag in den Abfall, da sich deren Inhalt als billige Farbe herausstellte: deckt schlecht, läuft an vertikalen Flächen runter, trocknet langsam. So stellte ich auf die teureren aber qualitativ viel besseren Farben von Knuchel um, wo ich im Firmeneigenen Colorama-Shop in Gümligen hervorragend beraten wurde.

Viele Arbeitsstunden später ist unser Kasbah nun auch innen bei gutem wie schlechtem Wetter stets ein sonniges Erlebnis.






P. S. Technische Details zum Rollen von Zweikomponenten-Lack gibt's hier.

Dienstag, 26. April 2011

Funk (in Australien)

Unter anderem um an den Touren des Range Rover Club teilnehmen zu können, liessen wir in Melbourne ein Funkgerät GME 3220 installieren (UHF CB, um 477 MHz). Das ist ein australisches Produkt und kostete im Mai 2010 umgerechnet CHF 350, plus Montage 150 und Antenne 90. Die Features sind auf der Website des Herstellers nachlesen. Auch ICOM-Funkgeräte sind sehr verbreitet und preislich etwa gleich. In Australien braucht man bis 5 Watt keine Lizenz.

Achtung: die Australian Communications & Media Authority (ACMA) hat per 1.1. 2011 im Eiltempo einen neuen Frequenzplan mit 80 statt 40 Kanälen verabschiedet, dessen Gültigkeit aber von verschiedenen Seiten in Zweifel gezogen wird. Vor dem Kauf eines Geräts ist es ratsam, die aktuelle Situation zu prüfen, z.B. hier.


Der Funk wurde im vorgesehenen Schacht über dem Beifahrersitz montiert, die Antenne genau über der Innenbeleuchtung, also eher vorne mitte Dach. Achtung: da der T-Rex ein Kunststoffdach hat, braucht man eine spezielle selbsterdende Antenne. Ich wählte eine einfache, nur ca. 60 cm lange flexible Drahtantenne — da der T-Rex so hoch ist, braucht man m.E. keine längere Antenne, um gute Empfangs- und Sendeleistung zu erreichen. Als positiven Nebeneffekt hörten wir immer, wie tief die Äste hängen – glinggling. Die Antenne hat einen armdicken Ast bei 60 km/h ohne Schaden weggesteckt.

 (Bild anklicken für Vergrösserung)

Allerdings ist die Über-Kopf-Konsole weder für Radio noch Funk wirklich gut geeignet, da man einen sehr flachen Sichtwinkel hat und zudem bei Sonnenschein schlecht ins Dunkel hineinsieht. Unser Radio hat eine kleine Fernsteuerung für die wichtigsten Funktionen, und fürs Funk wäre es zu überlegen, ein Modell zu wählen, das das Display im Mikrofon hat (siehe z.B. andere Modelle von GME).

12V-Spannung (Klemmen +15 wie +30) und Masse findet man an einem der ungenutzten Stecker im Kabelgewühl in der Dachkonsole — einfach mit dem Multimeter ausmessen.

(Leider zur Zeit kein Bild verfügbar)

GME 3220


Donnerstag, 14. April 2011

SEPAR-Filter reinigen

Bereits etwa bei 12'000 km hatte ich den Inhalt des SEPAR-Filters zusammen mit ein wenig "Schlamm" am Boden des Gefässes entleert (Entlüftungsschraube oben öffen, dann Ablasshahn unten öffnen). Und, ach ja, bereits zuvor, bei ca. 6'000 km, hatte sich das Filter auf unglückliche Weise selbst entleert.

Bei 26'000 km hatte sich wieder so einiges am Boden des SEPAR-Filters angesammelt. Und nicht nur das: bereits ein paar Wochen zuvor war etwas Pilzartiges am Flügel des Rotors gewachsen, das nicht durch das einfache Entleeren mit dem Ablasshahn weggespült wurde:


So war die Zeit gekommen, der Sache etwas tiefer auf den Grund zu gehen. Den Inhalt des Filters zuerst in eine PET-Flasche entleeren, dann die vier Schrauben oben lösen. Blick ins Glas:


Lässt man die PET-Flasche eine Weile stehen, sedimentieren Wasser und Dreck am Boden:


Mit genügend Vorsicht kann man den nunmehr sauberen Diesel oben in der Flasche in den Tank zurückschütten — wäre darin noch Dreck oder Wasser enthalten, würden sie später vom SEPAR-Filter wieder zurückgehalten. Die Flasche mit den Rückständen ist als Sondermüll zu entsorgen.

Das Glas und den Drehflügel mit einem sauberen Tuch oder Küchenpapier reinigen und wieder montieren.


Sicherstellen, dass die Entlüftungsschraube oben zu ist. Nun dreimal folgendes Prozedere: Zündung ein und warten, bis die sich Vorförderpumpe nach ca. 10 Sekunden abschaltet; Zündung aus.

Jetzt kann man den Motor starten.

SEPAR-Schutz ;-) wieder montieren (altes Bild); es ist ein modifizierter sogn. stubby holder.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Der neue Komfort

Um in unseren Wohnaufbau auch noch eine Dusche/Toilette einzubringen, müsste die ganze Box mindestens 50 cm länger sein. Da dies auch das Gesamtgewicht erhöht hätte, lag es nie im Bereich des Möglichen.
Aber bereits vor der ersten Wochenendausfahrt hatten wir uns eine Solardusche für 8 australische Dollar erstanden. Es zeigte sich leider bald, dass sich das erwartete Duschvergnügen nur zu oft nicht einstellte:
  • die Sonne war nicht gnädig
  • die Sonne war gnädig, aber da wir den ganzen Tag auf der Strasse verbrachten, konnten wir sie nicht nutzen
  • die Sonne hatte das Wasser im Sack zwar aufgeheizt, bis wir aber zum Duschen kamen, war es schon wieder ziemlich abgekaltet
  • am Camping Spot waren auch noch andere Leute und genierten sich ab Nacktduschern
  • sobald das warme Wasser abgestellt war, setzte das grosse Frösteln ein
Auch war es oft nicht leicht, einen geeigneten Baum für die Dusche zu finden.

Zu Hilfe kamen uns schliesslich die in Australien weit verbreiteten Duschzelte, die einen Teil der Probleme lösen. Wir wählten das leichteste und billigste (2 kg, 59 AU$) von Ray's Outdoor. Es ist in drei Minuten aufgestellt und verwandelt sich — bei genügender hoher Wassertemperatur — am Ende in ein Dampfbad.

Das Seil hing bereits (auf genau der richtigen Höhe!), was etwas Kletterei ersparte

Eine Verankerung an der Wohnbox macht mittlerweile sogar den Baum überflüssig.


Und sollte es einmal nötig sein, könnte man das Zelt sogar drinnen aufstellen ;-)


Das Abwasserproblem ist allerdings noch nicht gelöst ...

Was immer noch nervt, ist die Solardusche selbst. Zum einen schliesst der Einfülldeckel teilweise nicht richtig, zum anderen bleiben die Probleme mit der Sonne und der Zeit an der Sonne. Somit ist wieder für ein kleines Projektlein gesorgt. Wärmetauscher am Kühlerwasserschlauch? Dieselheizung?

Mittwoch, 26. Januar 2011

Der Rodeo-Hebel

Die Isringhausen Schwingfedersitze sind eine Klasse für sich und bügeln so manche Falte in der Strasse etwas glatter. Der Sitzkomfort ist tadellos, und die Verstellmöglichkeiten vielfältig; es hat sich gelohnt, diese Sitze, welche eine Ausstattungsoption bei der Bestellung des Fahrzeugs waren, zu wählen.
Um eine etwas sattere Federung und eine stärkere Dämpfung zu erreichen, sowie um ein paar Zentimeter höher zu sitzen, stelle ich das Drehrad vorne am Sitz auf "130" ein (gemeint sind wohl 130 kg), obwohl ich nur 75 kg schwer bin. Diesen Tipp hatte mir Erich Christ bereits bei der Fahrzeugübergabe gegeben, und es war ein guter Tipp.
Leider gibt sich der T-Rex auf harter, unebener Unterlage bereits bei kleinen Geschwindigkeiten (5-20 km/h, schneller geht oft nicht) und bei kurzen Bodenwellen auf der Strasse (ab ca. 70 km/h) als Schüttelbecher, der die Schwingfedersitze trotz Einstellung "130" durchschlagen lässt. Das waren wir uns von Anfang an gewohnt.
Seit einigen Wochen aber -- wir können nicht mehr genau sagen seit wann -- schien der Beifahrer wesentlich sensibler zu sein als der Fahrer. Während letzterem die gewählte Geschwindigkeit und die resultierenden Stösse noch durchaus passabel erschienen, wurde der Beifahrer oft mit Wucht in die Sicherheitsgurten hochkatapultiert und beschwerte sich. Hinzu kam ein stärkeres Auf- und Abschaukeln des Beifahrersitzes im Vergleich zum Fahrersitz. Da half kein Drehen am "Gewichtsrad", keiner der anderen Hebel, kein Festhalten. Bloss Sicherheitsgurte-Losschnallen brachte Linderung, ist ja aber keine echte Lösung. Ich kam zum Schluss, dass die Dämpfung im Sitz einen Schaden erlitten hatte, und der Sitz zum Rodeo-Pferd geworden war.
Gestern nun der Durchbruch: der Rodeo-Hebel, wie wir ihn inzwischen nennen.


Er hat nur Wirkung, wenn man den Sitz aktiv und mir mehr als seinen Körpergewicht (130 ??) runterdrückt. Dann rastet er ein, und das Rodeo-Pferd ist gezähmt; beide Sitze verhalten sich nun gleich. Gleich gut, muss man sagen.

Samstag, 22. Januar 2011

Sesam schliesse dich!

Während der Fahrzeugübergabe wies mich Erich Christ auf einen etwas improvisiert scheinenden Notmechanismus zum Abschliessen der Beifahrertüre hin: irgend jemand hatte bemerkt -- oder erfahren müssen -- dass sich bei den frühen ausgelieferten T-Rexen im Falle eines Ausfalls der elektrischen Verriegelung die Beifahrertüre mangels Aussenschloss nicht mehr ab- oder aufschliessen liess. ProDe reagierte darauf, und so ist unser T-Rex bereits mit dem ominösen Loch und dem grauem Deckelchen versehen, das nach kurzer Zeit bereits nicht mehr an seinem Ort verharren will.


Vor einer Woche besuchten wir den Aussichtsturm auf dem Black Mountain in Canberra, der Hauptstadt Australiens. Wie üblich drückte ich im Weggehen das graue Gummiknöpfchen mit dem Schlüsselsymbol, doch das vertraute "Klack" vom Fahrzeug blieb aus. Nochmals, wieder nichts. Die Kontrolle ergab, dass die Türe nicht abgeschlossen war. Die Batterie der Fernsteuerung hat den Geist aufgegeben, dachte ich. Nun probierte meine Frau mit ihrem Schlüssel. Wieder nichts. Hmmmh.
Zurück zum Fahrzeug. Abschliessen der fahrerseitigen Türe mit dem Schlüssel lässt die Beifahrertüre unverschlossen. Zündung ein, Zündung aus, Schlüssel raus, Türe zu, grauer Knopf ... nichts.
Grübel, grübel. T-Rex-Handbuch, Übersicht der Sicherungen. Nummer. 6, Schliesssystem. Also Sicherungskasten auf, Nummer 6 raus, visuelle Kontrolle. Negativ: die Sicherung war in Ordnung.
Grübel, grübel. Werde wohl Erich Christ kontaktieren müssen, dachte ich als nächtes, aber nun möchte ich doch die Beifahrertüre abschliessen , damit wir den Aussichtsturm zu zweit besteigen können. Wie war das gleich mit dem Notmechanismus? Beifahrertüre auf, Deckel weg und hineingelangt. Da liess sich nichts bewegen. Erst im geschlossenen Zustand konnte ich von innen mit spitzen Fingern eine Klappe umlegen, worauf sich die Türe von aussen nicht mehr öffnen liess. Ufff! NIchts wie los zum Turm.

Nach 20 Metern dies:



Der Turm ist nur im Nebenprodukt eine Aussichtsturm. Er ist vor allem Sendeturm.

P.S. Bereits wenige hundert Meter von Sendeturm entfernt liess sich das Schliesssystem mit dem Sesam-öffne-dich-Knöpfchen wieder einwandfrei bedienen.

Sonntag, 9. Januar 2011

Armaturenverkleidung knackt

Besonders nachdem die Sonne auf die Armaturenverkleidung / das Armaturenbrett geschienen hatte, knackte dieses bei jeder Bodenunebenheit ziemlich heftig. Anfänglich hatte ich sogar die Windschutzscheibe in Verdacht, aber am Armaturenbrette (v.a. auf der Beifahrerseite) herumrütteln, erzeugte dasselbe Knacken. Es war ziemlich lästig.

Längere Zeit hatte ich versucht, mit WD40 und mit Silikonspray Ruhe zu schaffen, aber ohne viel Wirkung. Erst das Abmontieren der Edelstahlplatte vor dem Handschuhfach brachte Entspannung: beim Lösen der unteren zwei Schrauben senkte sich die rechte Hälfte des Armaturenbretts ein paar Millimeter ab,und das Knacken war weg. Zog ich die Schrauben wieder fest, war es wieder da. Die Schrauben waren nach Entfernung übrigens nur mit Kraft wieder an ihren alten Platz zu bringen, weil die Löcher in der Plastikabdeckung nicht gross genug resp. am richtigen Ort waren.


Nun habe ich die beiden Löcher in der Plastikabdeckung erweitert und je eine Distanzhülse (aus einem 8mm-Alurohr, ohne Bild), ca. 5mm und 7mm, eingesetzt, die Edelstahlplatte wieder montiert und die Schrauben durch Platte dann durch die Hülsen eingedreht. Knacken bleibt dauerhaft aus.

Türschlösser lose

Rattern die Türschlösser bereits auf mildem Wellblech als würden die Türen gleich abfallen? Schon mal die Befestigungsschrauben der Türschlösser kontrolliert?


Bei unserem T-Rex waren nach ca. 19'000 km gleich an beiden Türen alle drei Schrauben lose bis ziemlich lose. Vorerst einfach nachgezogen. Sollten sie bald wieder lose sein, werde ich mit Loctite Abhilfe schaffen.