Wir wussten, dass es auch uns früher oder später einmal ereilen würde. Vor zehn Tage war es so weit. Mit 2 bar Druck und 50 km/h auf einer relativ breiten und guten Schotterpiste. Einer Wellblechpassage nach rechts ausweichend übersah ich den bösen Stecken, der am Wegesrand lauerte. Jeannine sah ihn zu spät, um mich zu warnen. Durch den Schnitt konnte man eine Hand in den Reifen hineinstecken. Der Reifen ist nicht mehr reparierbar.
Der Schuldige (oben, vom Ast abgebrochen), wie im Reifeninnern vorgefunden.
Kugelschreiber zum Grössenvergleich.
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Radwechsel ist an und für sich eine Standardroutine, doch wollte sich eine der sechs Radmuttern mit dem Kreuzschlüssel (56 cm) auf partout nicht lösen lassen. Dabei hatte ich nach dem Besuch beim Reifendienst in Melbourne darauf bestanden, dass sie die Radmuttern mit einem definierten Drehmoment anziehen, und hatte zur Überprüfung sogar drei oder vier zufällig ausgewählte Radmuttern mit dem Kreuzschlüssel gelöst und wieder angezogen. Es hat nichts genützt, die Muttern ziehen sich beim Fahren weiter an.
Das Problem des Kreuzschlüssels ist zweifach. Erstens hat er zu kurze Hebel. Und zweitens muss an beiden Hebelarmen denselben Kraftbetrag in entgegengesetzter Richtung ansetzen oder die Drehachse an dem freien Ende stabilisieren. Es reicht nicht, z.B. mit einer Bergegurte am einen Hebelarm zu ziehen; dadurch hebelt man die Nuss von der Radmutter und beschädigt diese.
Nach einer guten Dreiviertelstunde kam mir die rettende Idee, die nun als «Fiskars-Methode» in die Geschichtsbücher eingehen wird … oder auch nicht:
Damit es nicht nochmals passiert, verfügt unser Werkzeugsatz jetzt über einen langen Hebel (1 Meter) mit Gelenk und 27er-Nuss. Den Kreuzschlüssel werde ich verkaufen.
Das neue Werkzeug.
Kreuzschlüssel und Kugelschreiber als Grössenvergleich.
Kreuzschlüssel und Kugelschreiber als Grössenvergleich.